1700-jähriges Jubiläum des Nizänums
Die über Jahrhunderte tradierten Glaubensbekenntnisse der Alten Kirche, die zentrale Glaubensinhalte verbindlich festgehalten haben, sind für uns nach wie vor von elementarer Bedeutung und Teil jedes Gottesdienstes.
Als menschliche Antwort auf Gottes Wort folgt das Bekenntnis unmittelbar auf die Lesung des Evangeliums und wird von allen gemeinsam gesprochen.
Gleichberechtigt neben dem Apostolischen Glaubensbekenntnis wird in unseren Gottesdiensten regelmässig das Glaubensbekenntnis von Nizäa-Konstantinopel gesprochen.
Das vom vierten ökumenischen Konzil von Chalcedon (451) bestätigte Nizäno-Konstantinopolitanum wird im Unterschied zum Apostolischen Glaubens-bekenntnis, das die Heilsgeschichte zum Inhalt hat, wegen seiner verbindlichen Beschreibung der Trinität und seiner ökumenischen Gütigkeit besonders geschätzt.
Im Blick auf das anstehende 1700-jährige Jubiläum des Nizänums wird im internationalen Dialog zwischen Lutherischem Weltbund und Orthodoxer Kirche aktuell ein über Jahrhunderte aufgeladen diskutiertes Thema bearbeitet: das «filioque».
Dieses schon früh verwendete und im 6. Jahrhundert in den westlichen Kirchen (außerhalb der Orthodoxie) offiziell hinzugefügte Wort im dritten Absatz des Bekenntnisses besagt, dass der Heilige Geist vom Vater »und dem Sohn« hervorgeht, und sollte die Wesensgleichheit von Vater und Sohn betonen.
Über die allgemeinen christlichen Glaubensbekenntnisse hinaus gibt es besondere konfessionelle Bekenntnisschriften, die für uns eine Rolle spielen. Zu den lutherischen Bekenntnisschriften gehört die «Confessio Augustana», das Augsburger Bekenntnis, und auch die Katechismen von Martin Luther, der Große und der Kleine Katechismus, gehören dazu. (Den Großen Katechismus hat Luther für Pfarrerinnen und Pfarrer geschrieben, um sie in der Lehre zu unterstützen. Den Kleinen Katechismus hat Luther für Privat-personen geschrieben, vor allem für Schülerinnen und Schüler.) Darüber hinaus spielt die «Barmer Theologische Erklärung» bis heute eine wesentliche Rolle.
20.03.2025